13.01.2014
Jahresauftakt

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wünsche uns allen ein gesundes neues Jahr und eröffne es mit meinem Video des Jahrzehnts- über Heiner Geißler, dessen Kernsätze inzwischen auch der neue Papst unterstreichen würde:
„Wut und Zorn nehmen zu. Unser Wirtschaftssystem ist nicht mehr konsensfähig. Es dient ausschließlich und allein den Kapitalinteressen und nicht den Interessen der Menschen und der Natur. Dieses System ist undemokratisch und muss ersetzt werden durch eine neue Wirtschaftordnung.“ Video

Und passenden Auszügen aus der WamS:
"Ich bin Kulturpessimist und das ist gut
Alles wird besser, schöner, geiler? Von wegen, meint Tilmann Krause. Fortschrittesglaube ist eine Sache für die schlichten Gemüter. Wer etwas auf sich hält, bleibt skeptisch gegenüber neuen Errungenschaften."
Mit diesen Schlagzeilen beschreibt der Literatur- Redakteur im Feuilleton der WELT AM SONNTAG am 05.01.2014 Bemerkenswertes:
"Heute will man die Zeitgenossen als fröhliche Konsumisten, die einmal in der Woche nach neuen Smartphones Ausschau halten. Die bei Facebook zehntausend Freunde haben. Die im Ein-Euro-Laden auf Schnäppchenjagd gehen. Die sich für Sivester nichts Schöneres vorstellen können, als mit einer Million anderer Partygänger bei Sekt in Pappbechern das neue Jahr vor dem Brandenburger Tor zu begrüßen. Von dem versprechen sie sich, dass es noch besser, schöner, geiler wird, als es das letzte Jahr auch schon war. Happy go lucky und easy living sind die heute gängigen Lebenseinstellungen. Und denen gegenüber kann man sich den Kulturpessimisten nur als unkende Nervensäge vorstellen.
Der Kulturpessimismus ist weder durch die politisch korrekten Gesinnungspolizisten kleinzukriegen, noch lässt er sich dadurch irritieren, dass Otto Normalverbraucher ihn für einen Spielverderber in der allgemeinen Zerstreuungskultur hält."

Liebe Leserinnen und Leser,
das politische neue Jahr beginnt , wie das Alte aufgehört hat: Verlogen!
Mit den Erfahrungen aus vier Jahrzehnten bewusst erlebter DDR hat sich bei mir ein untrügerisches Gefühl dafür entwickelt, wenn eine Medienkampagne für oder gegen etwas inszeniert wird und diversen Internetdebatten kann ich entnehmen, dass es nicht nur mir so ergeht. Die neuen deutschen Apostel sind wieder am Werk und belehren die Welt über Moral und Demokratie. Ziel ist wieder mal der "russische Despot Putin", nun als Repräsentant einer "russischen Schwulenfeindlichkeit". Propagandainstrument ist dieses Mal ein schwuler deutscher Fußballer. Hitzlsperger outet sich nach der großen Abzocke bewusst kurz vor Sotschi und will damit angeblich ein Zeichen setzen. Teile des deutschen Staatsfernsehens geben den Takt vor, diverse Medien springen auf- und wieder geht ein "positiver Aufschrei der Empörung" durch das deutsche Volk. Dass in Australien kürzlich die gefeierte "Homo- Ehe" vom zuständigen Gericht auch wegen Massenprotesten wieder "kassiert" wurde- wird in der aktuellen Debatte hier verschwiegen. Genauso wie eine wirklich ehrliche Debatte um das permanente Problemfeld Homosexualität/Toleranz und deren Grenzen auch in einer offenen Gesellschaft. Warum also das Ganze? Die Antwort liegt auf der Hand: Ablenkung und Volksverdummung!

Denn zeitnah gibt es auch andere und wichtigere Themen, die die Weltöffentlichkeit interessieren und den Dreck vor der eigenen deutschen Haustür betreffen: Deutscher Waffenhandel beispielsweise. "Dreckiges Erbe des deutsch-griechischen Panzer- Deals" kann man aktuell online in der WELT lesen. Von diversen Millionen für Schmiergeldzahlungen und von aufgestauten Rechnungen in Höhe von 350 Millionen Euro, die inzwischen fast alle bezahlt sind. Kritiker monieren, dass dafür auch Griechenland-Hilfsgelder aus Berlin umgelenkt wurden. Bedenkt man noch dazu, dass Deutschland diverse Waffen in den nahen Osten und nach Nordafrika an Diktaturen und zur Unterdrückung der dortigen Protestbewegungen geliefert- und damit auch die Flüchtlingsströme nach Europa gedrosselt hat- dann kommt mir das große Kotzen. Und damit bin ich auch bei der großen Koalition und bei Mutti Merkel als Hauptverantwortliche für das ganze Debakel. Um die Folgen ihrer Europapolitik nicht allein mit ihrer CDU auszubaden zu müssen, hat sie der SPD die Illusion erfolgreicher Koalitionsverhandlungen beschert, um die postengeile Führung samt ihrer Mitgliedermehrheit ins Boot zu holen. Nun ist der so genannte Wählerwille umgesetzt, was in Wahrheit bedeutet, dass wir alle vom Regen in die Traufe manipuliert worden sind.

Nun kommen neben den Flüchtlingen aus Afrika- hoffentlich endlich ohne Lebensgefahr- planmäßig auch Bulgaren, Rumänen und diejenigen, die sich nicht damit zufrieden geben wollen, dass die Deutschen ihre Zigeunerschnitzel umbenennen wollen. Sie werden kommen und sich holen, was ihnen nach europäischem Recht zusteht. Und nicht nur die: In Rumänien gibt es inzwischen massenhafte Einbürgerungen von Moldauern. Es werden tausende von Staatsbürgerschaften für die EU vergeben- gegen geringe Gebühr. Pässe werden inzwischen auch gehandelt (WELT, 09. Januar 2014). Willkommen hier sind- mangels effizienter Bildungspolitik im eigenen Hause- einzig die gut Ausgebildeten, obwohl die gerade zu Hause gebraucht würden, um die ungleichen und ungerechten Lebensverhältnisse in Europa auszugleichen und um damit die Wanderströme einzudämmen.

Und die Verlogenheiten gehen weiter. Damit komme ich zwangsläufig auch ins verkomme Sachsen-Anhalt, das eigentlich über den Artikel 29 des Grundgesetzes von der Landkarte verschwinden könnte und sollte. Die große Koalition könnte die Neugliederung des Bundesgebietes angehen. Es wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Wer will schon Sachsen-Anhalt, oder Teile davon. Da muss wohl erst der gesamte Schuldenturm zusammenbrechen, bevor sich diesbezüglich etwas tut. Davor wird uns die neue Regierung einen "Raubzug durch alle Hintertüren" bescheren.

Schlussendlich bin ich zwangsweise in der Bananenrepublik und Schildbürgerstadt Weißenfels. Über der ist inzwischen eine weitere Stinkbombe ausgeklinkt, deren Aufschlag ich quasi in Zeitlupe verfolgen werde- in den nächsten Ausgaben und in Verbindung mit einem Jahresrückblick, der auffrischen wird, worüber offensichtlich Gras wachsen soll, aber auch über die Sicht auf "Die Saale von oben" und den Saalefischer, der als Einziger würdig unsere Heimat vertrat und über einen Lichtblick am Himmel unserer Innenstadt, über den merkwürdigerweise auch noch niemand berichtet hat.
Hartwig Arps


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