Grundbetrachtungen und Handlungsempfehlungen zur aktuellen Stadtentwicklung (kostenlos aus dem Internet)

Verschiedene Ministerien des Bundes und der Länder, sowie regionale und überregionale Forschungseinrichtungen, Verbände und Organisationen veröffentlichen zunehmend Forderungen, Handlungsempfehlungen und Perspektiven zur umfassenden Stadtentwicklung unter Berücksichtigung der ständig abnehmenden finanziellen Handlungsspielräume der Kommunen. Verschiedene Studien dominieren dabei folgende

wesentliche Erkenntnisse, die auch durch die Statusberichte Stadtumbau Ost des Bundesbauministeriums bestätigt wurden:

  • Bevölkerungsrückgang, Überalterung und demzufolge Wohnungsleerstände werden weiter dramatisch zunehmen.
  • Stadtumbau ist das zentrale Problem der "schrumpfenden Gesellschaft".
  • Eine fundamentale Umkehr im Städtebau ist erforderlich.
  • Es müssen klare und eindeutige Stadtentwicklungsziele erarbeitet werden, die der Identität und der Einzigartigkeit der jeweiligen Kommune entsprechen müssen.
  • Die Kommunen dürfen sich dabei ihre Planungshoheit um keinen Preis abkaufen lassen.
  • Schrumpfung und Rückbau müssen von außen nach innen verlaufen.
  • Zukunft hat die Stadt der kurzen Wege.
  • Schrumpfende Bevölkerung, Wohnungsleerstände und unkoordinierte Gebäudeabrisse führen zur Unterauslastung der Ver- und Entsorgungsnetze, die sich ihrerseits in Wärmeverlusten, Verstopfungen und Verkeimung von Leitungen sowie überproportional ansteigenden Wartungs- und Reparaturkosten auswirkt.
  • Wohnnebenkosten werden deshalb galoppierend steigen und sich auf die verbleibenden Mieter auswirken.
  • Dies verstärkt sich dann, wenn der Abriss überflüssiger Gebäude nicht flächenhaft von außen nach innen, sondern punktuell erfolgt.
  • "Perforation" ist vor diesem Hintergrund Planung am Bedarf und den Wohnwünschen der Stadtbevölkerung vorbei.
  • Führende Städtebauexperten sagen für die Großsiedlungen in den Trabantenstädten steigende Leerstände und akute Verslumungsgefahr voraus. Es dominiert hier die Generation "55 plus" Es sind Bewohnergruppen, die ab 2015/2020 aus dem Bevölkerungsspektrum zunehmend verschwinden und ihre Werte an die Kinder nicht weitergeben können. Junge ziehen kaum noch nach. Untersuchungen und Forschungen hinsichtlich der Nachfrageentwicklung für diese Bereiche zeigen eindeutig:
  • Die "Platte" hat keine Zukunft.
  • Bestände, die deshalb langfristig nicht zu halten sind dürfen nicht länger nach "bestehenden Wohnpräferenzen der derzeitigen Bewohner" beurteilt werden.
  • Es wird deshalb vor weiteren Fehlinvestitionen gewarnt.
  • Rückbau ist auf "nicht Stadtbild prägende Bestände" zu begrenzen.
  • Es wird auf die eigentlichen Ziele des Stadtumbaus hingewiesen, insbesondere auf die Stärkung der Innenstädte und den Erhalt wertvoller Altbausubstanz.
  • Die Ressourcen sind stärker auf stadtentwicklungsrelevante Quartiere zu konzentrieren.
  • Jedem Abbruch in diesen Stadtbereichen muss eine gründliche Abwägung vorausgehen, die aufgrund ihrer Endgültigkeit für alle Akteure in der Stadt vertretbar sein muss.
  • Im Zweifelsfall sind Sicherungsmaßnahmen, statt einem vorschnellen Rückbau zuzustimmen.

Der vom Bundesministerium für Forschung und Bildung ausgerichtete Forschungsverbund "Stadt 2030"
hat in verschiedenen Veröffentlichungen neue Forderungen und Handlungsempfehlungen formuliert, die Perspektiven zur umfassenden Stadtentwicklung aufzeigen:

  • Revitalisierung als umfassende Konzepte nach realen Erfordernissen, Gestaltbarkeit und Finanzierbarkeit begreifen und umsetzen.
  • Abkehr von eingeübten Verfahrensweisen und Handlungsansätzen.
  • Schaffung effizienter Strukturen in allen Führungs- und Verwaltungsebenen.
  • Abstimmung, Kooperation und Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen umsetzen.
  • Kooperative Zusammenarbeit aller beteiligten Gruppen organisieren.
  • Nutzung aller lokalen und regionalen Erfahrungen.
  • Sammlung und systematische Aufbereitung "guter Beispiele".
  • Effektive Gestaltung und Einsatz von Fördermitteln.
  • Klare Zielvereinbarungen und messbare Erfolgskriterien für alle Planungen schaffen.

Das sind die Messlatten, die anzulegen sind, wenn man aktuelle Stadtentwicklung in Weißenfels beurteilen und einordnen will und muss, um weitere Fehlentwicklungen zu erkennen und auszuschließen

Keine Fördermittel mehr für Abrisse

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