Presse- und Meinungsfreiheit in Weißenfels?
Diese Anzeige für die Weißenfelser Zeitung der MZ wurde von der Redaktion nach einigem Hin und Her abgelehnt. Begründung: „Wir dürfen das.“ „Warum sind so wenige engagierte Stimmen aus der Region zu hören? Eine Mitverantwortung dafür tragen die Ostdeutschen Funktionseliten. Die Spitzen von Politik, Wirtschaft und Medien haben sich im bloßen Verwalten eingerichtet, anstatt Perspektiven zu entwickeln und Orientierung zu geben. Westdeutsche Aufbauhelfer, ostdeutsche Seiteneinsteiger und frühere SED- Nachwuchskader sind einander nach wie vor fremd, sie verbindet einzig der Verlust an Gewissheiten.“ „Sämtliche Strukturen im Osten wurden nach 1990 vom Modell West kopiert, egal ob es sich um das grotesk komplizierte Gesundheitssystem mit seinen über 250 Krankenkassen oder um Handwerkskammern handelt. Ausgerechnet bei den Zeitungen aber konservierte sich ein Stück DDR. Die ehemaligen SED- Bezirkszeitungen sind eine merkwürdige Allianz mit den neuen Kapitalgebern aus der alten Bundesrepublik eingegangen. Sie betreiben zusammen in der verschärften Version populistische, unpolitische, in der besseren Variante schlicht harmlose Zeitungen. Der Autor, geboren 1973 in Stade, studierte in Göttingen und Uppsala Politikwissenschaften, Publizistik und Öffentliches Recht. Er war bei der Märkischen Oderzeitung in Frankfurt/Oder, bei der Sächsichen Zeitung in Dresden (Volontariat) und anschließend als Redakteur für Innenpolitik bei der Mitteldeutschen Zeitung in Halle beschäftigt. Er lebt als heute als freier Autor in Berlin. Parteiaustritt
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